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Lesekonzept

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil - Konzept „Lesen in der Johannesschule“

 

Was ist Lesen?

Lesen ist eine zentrale Schlüsselkompetenz, um Kindern Erfahrungswelten zu eröffnen und Voraussetzungen für die gesamte Bildungsbiografie zu schaffen. Lesen ist eine fachübergreifende Kompetenz, die ein zentrales Medium des Lernens in allen Fächern darstellt und eine essentielle Rolle in jeder Unterrichtsstunde spielt.

Sicher und kompetent lesen zu können, ermöglicht Kindern die gesellschaftliche Teilhabe.

 

Definition des Lesens:

Das Lesen wird im Allgemeinen als der Prozess des Dekodierens und Verstehens von geschriebenen Zeichen und Symbolen definiert. Es umfasst die Fähigkeit, Buchstaben, Wörter und Sätze zu identifizieren, ihre Bedeutung zu erfassen und sie in einen größeren Kontext zu setzen. Es ist eine komplexe kognitive Fähigkeit, die das Zusammenspiel verschiedener Hirnregionen erfordert.

 

Entwicklung des Lesens:

Die Fähigkeit des Lesens entwickelt sich bei Menschen in der Regel während der Kindheit und frühen Jugend. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine frühe Begegnung mit Büchern und Texten in der Familie einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Lesefähigkeiten hat. Des Weiteren sind auch genetische Faktoren und individuelle Unterschiede für die Entwicklung des Lesens von Bedeutung.

 

Lesen als soziale und kulturelle Praxis:

Lesen ist nicht nur eine individuelle Fähigkeit, sondern auch eine soziale und kulturelle Praxis. Es ermöglicht den Zugang zu Wissen, Informationen und unterschiedlichen Weltanschauungen. Das Lesen von Literatur kann empathiefördernd sein und dazu beitragen, das Verständnis für andere Menschen und ihre Erfahrungen zu erweitern. Zudem ist das Lesen in vielen Gesellschaften eine zentrale Schreib- und Bildungskompetenz, die für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von großer Bedeutung ist.

Lesen in der digitalen Gesellschaft:

In der digitalen Ära hat das Lesen durch die Verbreitung von E-Books, Online-Artikeln und sozialen Medien neue Dimensionen erreicht. Die Art und Weise, wie wir lesen, hat sich verändert, und es gibt Diskussionen darüber, ob das Lesen auf Bildschirmen die gleichen kognitiven und emotionalen Vorteile bietet wie das Lesen von gedruckten Texten. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Lesen und seine langfristigen Konsequenzen zu verstehen.

 

Zusammenfassung:

Lesen ist eine komplexe kognitive Fähigkeit, die es ermöglicht, geschriebene Zeichen und Symbole zu erkennen, ihre Bedeutung zu verstehen und in einen Kontext zu setzen. Es ist nicht nur eine individuelle Fähigkeit, sondern auch eine soziale und kulturelle Praxis. Durch Lesen haben Menschen Zugang zu Informationen, Wissen und unterschiedlichen Perspektiven. Mit dem Aufkommen der digitalen Gesellschaft wird das Lesen zunehmend durch den Einsatz von Bildschirmen geprägt, was weitere Forschung zur Auswirkung auf das Lesen erfordert.

 

Vorläuferfähigkeiten

Die Vorläuferfähigkeiten stellen eine wichtige Voraussetzung für den Schriftspracherwerb dar.

Phonologische Bewusstheit

Das Kind kann die verschiedenen Laute unterscheiden, auch ähnliche (z.B. b/p Unterscheidung Rose-Hose)

Phonologisches Arbeitsgedächtnis

Das Kind kann lautsprachliche Informationen zu speichern. Beispielsweise wird der Laut „ai“ wird meistens als „ei“ verschriftlicht; beim Lesen muss der bereits gelesene Teil des Wortes gespeichert werden.

Benennungsgeschwindigkeit

Sie misst, wie schnell ein Kind eine Folge von Symbolen visuell verarbeiten und benennen kann und ist eine wichtige Vorläuferfähigkeit für die Automatisierung der Worterkennung und später für die Lesegeschwindigkeit.

 

Wortbewusstheit

Höheres Niveau: Das Kind erkennt nicht nur Laute, sondern Wörter als Teil der gesprochenen und geschriebenen Sprache, es hört, wo ein Wort anfängt und aufhört. („Wortgrenzen“)

Syntaktische Bewusstheit

Hohes Niveau: Das Kind erkennt beim Lesen und Schreiben Besonderheiten des Satzaufbaus, d.h. es kann Sätze bilden und umstellen (also nicht: „Das Kind zur Schule laufen“, sondern „Das Kind läuft zur Schule“).

Pragmatische Bewusstheit

Das Kind kann sich in der Kommunikation verständlich ausdrücken, es kann Gelesenes auf seine Verständlichkeit hin untersuchen.

 

Auf Grundlage dieser Vorläuferfähigkeiten sollen die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Grundschulzeit ihre Kompetenzen in den Bereichen Sprechen und Zuhören, Lesen und Schreiben aufbauen.

 

Erstlesen – Flex und Flora

Im Anfangsunterricht geht es darum, die Lesefertigkeit zu entwickeln, um dann in einem nächsten Schritt Wörter und einzelne Sätze lesen zu können. 

Zum Aufbau der Lesefähigkeit erwerben die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über Buchstaben, lernen Laute Buchstaben zuordnen und eignen sich die Fähigkeit zur Synthese der einzelnen Laute an.

Seit mehreren Jahren arbeiten wir mir Flex und Flora, einem offenen Lehrwerk für den differenzierten Anfangsunterricht. In drei aufeinanderfolgenden Buchstabenheften werden zu allen Lauten umfangreiche Übungen angeboten. Die akustische und optische Analyse werden trainiert, die Schreibweise des Graphems einübt. Ab dem zweiten Band werden vermehrt Leseübungen auf der Silben- und Wortebene angeboten. Die wiederkehrenden Übungsformen ermöglichen den Kindern im Laufe der Zeit nach einer kurzen Einführungsphase weitestgehend selbstständig nach ihrem Lerntempo und ihren bereits erworbenen Fähigkeiten zu arbeiten. Zur gezielten Förderung gibt es differenziertes Förder- und Fordermaterial.  Darüber hinaus bietet das Lehrwerk inklusive Übungshefte zu jedem Laut, die es Kindern mit geringen Vorkenntnissen ermöglichen, in kleineren Schritten zu arbeiten, um so Fertigkeiten zu entwickeln.

Von Beginn an arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit der Anlauttabelle. Sie lernen alle Laute und ihre entsprechenden Grapheme im Überblick kennen und können sich so einzelne Wörter selbstständig erschließen.

Parallel dazu erfolgt die systematische Erarbeitung des einzelnen Buchstabens. In diesem Zusammenhang werden den Schülerinnen und Schülern auch Übungen aus dem taktilen Bereich angeboten (kneten, reißen, in den Sand schreiben, Buchstaben aus Sandpapier, Holzbuchstaben).

Nebenbei üben die Schüler unter der Anleitung der Lehrerin das chorische Lesen der Anlaute sowie aufbauend erste Silben und Wörter.

Um die Lesemotivation anzuregen werden Bilderbücher im Unterricht gemeinsam gelesen und handlungsorientiert erarbeitet. Dazu nutzen wir u. a. das Bücherprogramm „onilo“, indem zahlreiche Bücher auf Leinwand angeschaut und der Text dazu gelesen wird. Darüber hinaus bietet uns das Programm differenziertes Material zur Vertiefung des Gelesenen. 

Das Werk „Flex und Flo 2“ macht die Kinder mit einigen literarischen Texten vertraut und führt in verschiedene Lesestrategien ein. Dabei orientiert sich das Lehrwerk an den Aufbau der Phasen „Vor dem Lesen, Beim Lesen und Nach dem Lesen“. Die literarischen Texte sind teilweise Ausschnitte aus Kinderbüchern und motivieren die Kinder, das ganze Buch in seinem vollen Umfang zu lesen.

 

Erstlesen – Lies mal Hefte 

Die „Lies-mal-Hefte“ sind motivierendes Material zum Ausbau des Leseverständnisses. Weitere hilfreiche Materialien zum Leseverstehen sind Lesedominos, Lesememories oder Leseschachteln, die die Kinder in der Freiarbeit nutzen können.

 

Lesen mit den Zebra- Leseheften

In jeder Jahrgangsstufe gibt es zusätzlich die sieben Zebra- Lesehefte, die im Klassensatz vorhanden sind und an die Kinder ausgeliehen werden können. Dort werden die Themen Schule damals und heute, Gemeinschaft, Natur, Märchen, Medien und Jahreszeiten behandelt. Die kurzen Texte eignen sich gut zum Lesen üben und gemeinsam laut lesen, oder auch zum Lesen mit verteilten Rollen.  

Die Lesehefte bieten Texte in unterschiedlichen Längen, Schwierigkeitsstufen und Textarten wie z.B. Gedichte, Sachtexte, Märchen und außerdem Methodenseiten.

Zudem finden sich viele Ideen für Sprachkünstler. Zum Beispiel: ein Hörspiel produzieren, ein Interview führen, einen Comic erfinden, ein Plakat gestalten, ein Gedicht vortragen, ein Streitgespräch vorspielen…

 

Sinnerfassend lesen

Lese- und Lernprofi

Sinnerfassend lesen zu können bildet die Grundlage für jeden Lernprozess. Nur wer Texte sinngemäß versteht, ist auch in der Lage, Folgeaufgaben zu lösen. In der Reihe „Lese- und Lern-profi“ wird der Erwerb von Lesekompetenz geschickt mit dem systematischen Training von Lerntechniken und Lernstrategien kombiniert. Diese Reihe wird bei uns in der vierten Klasse eingesetzt.

Anhand zahlreicher Übungen lernen die Schülerinnen und Schüler das sinnerfassende Lesen, indem sie Texte nicht nur durchlesen, sondern auch inhaltlich und formal bearbeiten. Sie beantworten Verständnisfragen, lösen Rätsel, finden Synonyme, suchen Reimwörter, üben logisches Denken und lernen gleichzeitig verschiedene Textsorten und Literaturgattungen kennen.

 

(7) Koala – (Koordinierte Alphabetisierung bzw. Koordiniertes Lernen) 

Neben dem Mündlichen spielt auch das Lesen im Koala Unterricht eine wichtige Rolle. Es wird nicht nur – wie im Deutschunterricht – die Lesekompetenz der Kinder trainiert, sondern der Sprachvergleich findet auf der schriftlichen Ebene statt. 

 

Folgende Bereiche und Methoden werden hierbei berücksichtigt und eingesetzt:

  • mehrsprachig vorlesen

  • mehrsprachige (Bilder) Bücher

  • mehrsprachige (Bild) Wörterbücher

  • deutsch- türkische Märchenbücher

  • Wortspeicher, Lernplakate (mehrsprachig)

  • Eltern werden zum Vorlesen als Experten für andere Sprachen eingeladen 

  • Lesespaziergang (Hören verschiedener Kapitel eines Buches in verschiedenen Sprachen)

  • mit dem Anybook Reader können die Kinder zu den Bildern eigene Texte verfassen, diese einlesen und mit dem Stift wieder abrufen

  • Produzieren und Lesen eigener Texte:  Projekt: „Die Kleinen Bücher“. Die Kinder schreiben eigene Texte in selbstgefaltete kleine Bücher und lesen diese sich gegenseitig vor.

  • chorisches Lesen mehrsprachiger Liedtexte (Liederzettel, über den Beamer etc.)

  • mehrsprachige Lernkarteien und Wortkarten

 

Schulbücherei

Dank des Leseclub verfügen wir seit 2018 über eine sehr gut ausgestattete Bibliothek. Viele thematisch sortierte Bücherregale laden zum Stöbern und Ausleihen ein. Die Bücherei wird während der Unterrichtszeit intensiv genutzt, jede Klasse kann mindestens einmal wöchentlich die Bibliothek alleine besuchen.

Durch ein hohes Elternengagement ist es uns möglich, die Ausleihe auch täglich für unsere Schüler*innen in der großen Pause (9.55 bis 10.15 Uhr) zu öffnen. Jeder Stufe steht mindestens ein Ausleihtag pro Woche zur Verfügung, an dem die Kinder Vorort lesen oder auch Bücher ausleihen können.

Um die Ordnung in der Bibliothek zu gewährleisten, erhalten alle Erstklässler – angeleitet von einer Bücherei-Mutter - eine ausführliche Einführung zum Thema “Wie verhalte ich mich in der Bücherei und wie gehe ich mit Büchern um.“ 

 

Leseclub 

Die Stiftung Lesen und der Verein Run & Ride for Reading haben unseren Leseclub “Leseratte” realisiert. Als Sponsor für den Leseclub der Johannesschule konnte die Lanxess-Arena gewonnen werden. Dank deren finanziellen Hilfe verfügen wir über zwei vielfältig ausgestattete Räume – eine gemütliche umfangreich bestückte Bibliothek mit bunten und bequemen Sitzmöglichkeiten und einem PC Raum mit Beamer und Sitzpodesten. Hier können die Kinder mit Freude und ohne Leistungsdruck lesen und dabei ihre Lesekompetenz entwickeln.

Leseclub Angebote:

  • im PC Raum nutzen wir Onilo. Onilo ist ein Portal, das animierte Bilderbücher, Boardstories genannt, zur Leseförderung und zum Lernen anbietet. Wir nutzen Onilo, um unsere Kinder mit neuen Medien und hochwertiger Kinderliteratur für das Lesen und das Lernen zu begeistern. 

  • Kamishibai – das ist ein Erzähltheater auf kleinstem Raum in einem Kasten aus Holz mit Flügeltüren: Mit Bildkarten zum Einschieben und Wechseln. Ideal für freies, lebendiges und dialogisches Erzählen.

  • Bilderbücher werden vorgelesen und anschließend im Rollenspiel nachgespielt

  • Bilderbücher werden vorgelesen und Inhalte anschließend literarisch aufgearbeitet

  • Lapbooks werden erstellt

Während des Lesens und danach tragen die Schülerin*innen wichtige, Informationen zu verschiedenen Aspekten, persönliche Einschätzungen usw. schriftlich und zeichnerisch in unterschiedliche selbst gestaltete attraktive Präsentationsformen ein, die am Ende in einem gefalteten Karton befestigt werden.

Regelmäßig nehmen die Betreuerinnen des Leseclubs an Weiterbildungen teil, die die Stiftung Lesen jährlich anbietet.

 

LesementorIn

Unsere ehrenamtliche Lesementorin fördert seit 2021 die Lese- und Sprachkompetenz mehrerer Schüler*innen an unser Schule. 

Wöchentlich trifft sie sich mit einem Kind während der Schulzeit, um mit ihm gemeinsam Texte zu lesen und zu verstehen. Das Wichtigste ist dabei ohne schulischen Druck, spielerisch und fantasievoll mit Sprache umzugehen.

 

Lesestunde mit Schulhund Ritchie 

Hunde sind nicht nur tolle Haustiere und Spielkameraden, sondern sie können Kindern beim Lernen helfen. Ein Lesehund wird in der Leseförderung eingesetzt. 

Als Lesehund geht der Hund gewissermaßen einer Arbeit nach, denn das Konzept des Lesehundes ist ein Teilbereich der tiergestützten Pädagogik, der Hund wird für pädagogische Zwecke von seinem Besitzer eingesetzt. Bestenfalls haben Hund und Besitzer eine entsprechende Ausbildung absolviert. 

Das Ziel bzw. Sinn hinter diesem Konzept besteht darin, dass die Kinder zum Lesen motiviert werden.  Besonders Kinder, denen das Lesen schwerfällt, bauen durch Misserfolgserlebnisse schnell Ängste und Vermeidungsverhalten auf. Dadurch kann eine Negativspirale entstehen. Mit einem Lesehund kann diese Negativspirale durchbrochen werden. Der Kontakt mit dem Hund wird oft als angenehm und motivierend empfunden. Meist empfindet das Kind es als eine Belohnung vorlesen zu dürfen, da in einer Kleingruppe nie alle Kinder dem Hund vorlesen können. Das Kind übt einerseits regelmäßig und andererseits erlebt es positive Lesesituationen. Der Hund korrigiert nicht. So kann das Kind das Lesen mit positiven Gefühlen verknüpfen. Oftmals hilft es dem Kind, wenn es beim Lesen den Hund berühren kann. Auch diese Berührung kann als positive Erfahrung in der Lesesituation verknüpft werden und auf andere Lesesituationen übertragen werden.

Der Schulhund der Johannesschule wird als Lesehund zurzeit einmal in der Woche für eine Kleingruppe eingesetzt. Diese Lesezeit findet in der Bücherei der Schule statt. Ritchie sitzt oder liegt gemütlich nahe bei dem Kind, das vorliest. Frau Bücker als Lehrerin und Hundebesitzerin ist in unmittelbarer Nähe des Hundes und des Kindes. Das Kind sucht sich den Lesetext selbst aus. Während das Kind liest, liegt Ritchie entweder aufmerksam oder ruhend (mit geschlossenen Augen) am Platz. Er entscheidet selbst, wo er liegen möchte. Dies ist unabdingbar und in der tiergestützten Pädagogik von großer Wichtigkeit. Kind und Hund müssen sich wohlfühlen und dürfen sich nicht gezwungen fühlen. Am Ende der Lesestunde dürfen die Kinder Ritchie streicheln, mit ihm kuscheln oder Tricks mit ihm machen. Dies ist für alle Beteiligten der krönende Abschluss. 

 

 

Ganzschriften als Klassenlektüre 

Klassensätze von Ganzschriften und Buchsammlungen für Kleingruppen / Tandemlesen. Bisher stehen …  Klassensätze und Teil-Klassensätze von Ganzschriften in der Schule zur Verfügung (Liste im Anhang). Neuanschaffungen werden in der Fachkonferenz Deutsch beschlossen. Die Finanzierung sind mit der Schulleitung abzusprechen, z.B. wird sie beim Förderverein beantragt. Das gilt auch für notwendige Ergänzungen bereits vorhandener Klassensätze.

Bei der Auswahl für Neuanschaffungen sollte geprüft werden, ob es einfachere Textvarianten gibt, die in geringer Anzahl zusätzlich angeschafft werden (große Schrift, einfache Satzstruktur, Bilder). Eine Alternative wäre, themengleiche, leichter zu lesende und schwierigere Bücher in Teilgruppen zu lesen (z.B. ein Olchi-Buch für Erstleser und ein Olchi-Buch für 3. Schuljahr).

Antolin-Bücher sollten zur Motivation der Kinder und wg. der Differenzierungsmöglichkeiten bevorzugt werden.

Erhältliche Literaturwerkstätten werden mitbestellt. Lesepässe und Lesetagebücher stehen als neutrale Kopiervorlagen zur Verfügung.

Kolleginnen werden ermutigt, private Handreichungen auf Anfrage an Kolleginnen auszuleihen (Liste im Anhang). Die Klassen 2-4 sollten mindestens eine Ganzschrift im Schuljahr im Deutschunterricht lesen und sich erschließen. Thematisch bieten sich die Themen des SU an: Jahreszeiten, Tiere, Soziales Lernen.

In den Arbeitsplänen Stufe 2-4 sollten an geeigneter Stelle Ganzschriften empfohlen werden.

Die Leistungsbewertung sollte möglichst viele Kompetenzbereiche umfassen, z.B. neben der Erschließung des Inhaltes auch die aktive, kreative Auseinandersetzung mit der Lektüre, verschiedene Lesetechniken und Orientierung im Text, Sprechen über persönliche Leseeindrücke etc. Der Unterricht bereitet so auch auf die Vera-Vergleichsarbeiten vor.

 

DaZ-Hefte 

Das DaZ-Übungsmaterial begleitet Kinder und Lehrkräfte beginnend bei der Alphabetisierung, dem Schreiben lernen und dem Ziffernschreiben, als Hilfe zum Einstieg in die deutsche Sprache. Weiter geht es mit Wortschatztraining bis zum freien Sprechen. So erreichen die DaZ-Schülerinnen und -Schüler in Vorbereitungsklassen (VKL) Schritt für Schritt gute Grundkenntnisse in Deutsch als Zweitsprache, um sprachlich gut vorbereitet im Regelunterricht integriert werden (im Unterricht erfolgreich mitarbeiten und Texte erlesen) zu können.

Für Kinder nicht deutscher Herkunft gibt es zahlreiche Übungshefte, für die Arbeit im Unterricht oder zum selbständig üben, passend zu unterschiedlichsten Vorkenntnissen. 

Eine Förderung der Lesekompetenz besteht darin, Texte in allen Erscheinungsformen nutzen zu können. Die Kinder an unserer Schule sollen ihre Lesefertigkeit trainieren, ihre Lesegeläufigkeit verbessern und Lesestrategien kennenlernen und anwenden.

Lesekultur entwickelt sich nicht allein im Unterricht. Verschiedene Rituale, Aktionen und Projekte müssen feste Bestandteile des Schullebens sein. Denn nur durch ein vielfältiges Angebot kann das Leseinteresse geweckt und erhalten werden.

 

Lesen im Offenen Ganztag 

Auch im Offenen Ganztag am Nachmittag hat Lesen und Lernen einen festen Platz. Neben

alltagspraktischen Fördermöglichkeiten (z.B. gemeinsames Lesen des Speiseplans) und des Angebots in der offenen Spielzeit in den Gruppenräumen Bücher zu lesen, findet mindestens vier Mal pro Woche in jeder Gruppe die Lernzeit statt. Die Betreuer*innen geben den Kindern den nötigen Raum, die Zeit und Ruhe ihre Aufgaben zu erledigen und ggf. darüber hinaus noch zu Geschichten zu lesen oder Vorgelesen zu bekommen.

An zwei Wochentagen bietet der Offene Ganztag darüber hinaus ein offenes Leseförderangebot, bzw. im vorgeschrittenen Schuljahr eine AG, in der Bibliothek an. Hier werden Kinder in einer Kleingruppe beim Lesen üben und Vorlesen begleitet. In diesem Rahmen können Kinder niedrigschwellig an das Lesen in der Freizeit herangeführt und bestenfalls dafür begeistert werden.

 

Digitale Lesemöglichkeiten

Antolin 

Antolin ist ein Online-Programm (des Westermann Verlags) zur Leseförderung ab Klasse 1.

Zu einer Vielzahl der Bücher in unserer Schulbücherei finden die Kinder hier Quizfragen, mit denen sie das Textverständnis überprüfen können. 

Antolin bietet zusätzlich Sachtexte und aktuelle Nachrichten, die gezielt von den Lehrkräften den Kindern zum Abruf empfohlen werden. 

Den Zugang zu Antolin (Benutzername, Passwort) ermöglichen die Lehrkräfte, die damit auch Einblick in die Ergebnisse der Kinder bekommen. So dient das Programm auch der Lesediagnostik.

In der Schule arbeiten die Kinder mit Antolin im PC Raum und/oder an den iPads.

 

Anton App

Diese Lern-App kann kostenlos auf allen Endgeräte installiert werden. Es enthält keine Werbung. Das Projekt „Anton – Lernplattform für die Schule“ wird kofinanziert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE).

Die iPads der Schule sind damit ausgestattet, sodass alle Kinder damit arbeiten können. 

Das Programm beinhaltet Lernangebote vom Vorschulalter bis zum Abitur für die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht Englisch und Musik. 

Die Klassen sind von den Lehrkräften angelegt. Auch bei der Anton App können die Lehrkräfte Aufgaben zuweisen und die Lernfortschritte verfolgen. 

 

LeOn

Steht zukünftig für die Schule zur Verfügung.

 

Als weiteres Medium nutzen wir das Computerprogramm „Lernwerkstatt“, dass die Kinder beim individuellen Lernen der Laut-Buchstabenzuordnung, sowie des Silbenlesens und des Leseverständnisses durch Wort-Bild-Zuordnung unterstützt. 

 

Lernstanddiagnosen in den Lehrwerken Flex und Flora

Im Lehrerband zu unserem Lehrwerk Flex und Flora gibt es Eingangsdiagnosen im Bereich Lesen mit individuellen Auswertungsbögen. Schwerpunkte der Kontrollen sind Wörter, Sätze, kurze Texte, Tabellen lesen, Lesestrategien anwenden und Fragen zu Texte beantworten. 

Am Ende des Schuljahres können alle Kompetenzen in Form einer Abschlussdiagnose Lesen überprüft werden. Auch hierfür liegt ein umfangreicher Auswertungsbogen bereit. 

Zwischendokumentationen in Form von Selbsteinschätzungsbögen für die Kinder und Beobachtungsbögen für Schulpersonal befinden sich ebenfalls fertig ausgearbeitet im Ordner. 

In jeder Stufe ist optional sowohl ein Diagnoseheft als auch ein Trainingsheft – Lesen im Tandem einsetzbar. 

Zur Diagnose und Lernzielkontrolle verwenden wir außer den Diagnosetests von Flex und Flora auch Test aus anderen Unterrichtswerken wie „Bausteine Lernstandserhebungen“ oder eigene Lernzielkontrollen, die uns einen Überblick über die Fähigkeiten des Kindes und den individuellen Leistungsstand geben und wichtige Grundlage für weitere Fördermaßnahmen sind.

 

Lese-Rechtschreib-Schwäche

Wenn in der Schule der Verdacht aufkommt, dass ein Kind eine Teilleistungsstörung im Bereich Lesen / Rechtschreiben zeigt, unter deren Ausprägung das Kind leidet, werden die Eltern in Bezug auf die besonderen Fördermaßnahmen beraten. Außerdem versucht die Schule, das Kind durch die Fachberatung Deutsch im Schulamt diagnostizieren zu lassen. Beim Jugendamt stellen die Eltern einen Antrag auf außerschulische Unterstützung und lassen die Problematik ärztlich abklären. Das Jugendamt fordert die Schule auf, die Beobachtungen zu dokumentieren und informiert das Schulamt. Innerhalb von sechs Wochen soll der Bericht der Klassenlehrkraft vorliegen. Spätestens dann soll die Fachberatung involviert werden. Alle Unterlagen werden im Schulamt gesichtet und dem Jugendamt zugestellt. Die Entscheidung des Jugendamtes führt zu einer Hilfeplanmaßnahme. In regelmäßigen Gesprächen zwischen Schule, Jugendamt und Eltern wird der weitere Förderbedarf begleitet.

Die Schule sorgt für einen Nachteilausgleich, den die Eltern formlos beantragen. Je nach Ausprägung und Bedarf werden betroffenen Kindern z. B. mehr Zeit zur Bewältigung von Aufgaben zugestanden, eine ruhigere Umgebung oder Texte in anders strukturierter Form gegeben.

 

Stärkung der Lesefähigkeit: Programm 3 x 20 Minuten 

Anlass – IGLU Studie, mangelnde Lesekompetenz von Grundschülern

Mit einer Stärkung des Leseunterrichts reagiert die Landesregierung NRW auf die Ergebnisse des Bildungstrends 2021 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB).

 

3 x 20 Minuten Lesezeit müssen klar dokumentiert werden, also entsprechend im Klassenbuch eintragen, vorzugsweise im Wochenplan verankern.